16.03.2020 | Music News Das Rock News-Update am 16.03.2020
Rock am Ring und Rock im Park finden aktuell wie geplant statt, allerdings müssen weitere Entwicklungen abgewartet werden. Die Dropkick Murphys verlegen ihre St. Patrick's Day-Party ins Netz und Lzzy Hale wendet sich kritisch an ihre Kollegen.
Mit einem Klick zur Band: Rock am Ring / Rock im Park - Dropkick Murphys - Halestorm - Bob Geldof - Rush - Record Store Day
Rock im Park / Rock am Ring: Noch nicht verschoben
Es sollen zwei große Jubiläumspartys werden - 35 Jahre Rock am Ring, 25 Jahre Rock im Park! Doch die Corona-Thematik beschäftigt auch die Veranstalter der beiden Zwillingsfestivals. In einem offziellen Statement hat man sich nun geäußert:
"Nach derzeitigem Stand findet Rock am Ring wie geplant statt und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Die Gesundheit der Festivalbesucher, Künstler und Mitarbeiter ist unsere oberste Priorität und wir beobachten die Entwicklung natürlich sehr genau. Sollte sich an der aktuellen Lage etwas ändern, entscheiden die Gesundheitsbehörden über mögliche Anpassungen."
In einigen Bundesländern wurden bereits jegliche Veranstaltungen bis auf weiteres abgesagt.
Das ist ein Novum in der Bandgeschichte der Dropkick Murphys: "Zum ersten Mal in 24 Jahren können wir am St. Patrick’s Day-Wochenende nicht live performen", schreiben die Celtic-Punks auf ihrer Facebook-Seite. Ursprünglich war eine ganze Woche an Konzerten in ihrer Heimatstadt Boston geplant.
Doch das Corona-Virus hat inzwischen auch die Veranstalter in den USA erreicht und um die Gesundheit der Besucher nicht zu gefährden, wurden zahlreiche Konzerte bereits abgesagt. Doch die Party wollen sich die Murphys nicht verderben lassen: "Wir werden die komplette Show live über die ganze Welt ins Internet übertragen. Ihr könnt sie auf Facebook, auf Instagram und auf YouTube sehen."
Die große Sause beginnt bei uns in der Nacht vom Dienstag, den 17.03. auf Mittwoch, den 18.03. um Punkt 0 Uhr. Stellt das Guinness und den Cider also rechtzeitig kalt ;-)
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Halestorm: Lzzy Hale mit kritischen Brief an andere Musiker
Halestorm-Frontfrau Lzzy Hale hat sich in einem offenen Brief an ihre Musiker-Kollegen gewandt und um Verständnis für abgesagte Veranstaltungen gebeten. "Ich verstehe euer Bedürfnis nach Live-Musik - mir geht es genauso - aber es ist extrem unverantwortlich, aktuell Großveranstaltungen zu promoten".
Die Krankheit sei nicht mit Terrorismus zu verwechseln, weswegen eine "Ihr macht uns keine Angst"-Mentalität völlig fehl am Platz sei. Wenn man die Leute auch noch dazu ermutigt, rauszugehen, dann würde man sie aktiv in Todesgefahr bringen, wenn sie kein gesundes Immunsystem haben. "Seid kein Teil des Problems! Leckt eure Kloschüssel ab, wenn ihr zeigen wollt, wie wenig Angst ihr vor Viren habt".
Stattdessen solle man lieber Solidarität zeigen: "Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass wir alle in einem Boot sitzen. Und freut euch darauf, wenn wir das Ende dieser Krise erreicht haben... was wird das für eine Party werden."
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Bob Geldof: "Live Aid würde nicht mehr funktionieren"
Noch heute schwärmen Musik-Fans von den legendären Live Aid-Konzerten 1985. Parallel traten im Londoner Wembley Stadium und im John F. Kennedy Stadium in Philadelphia die größten Künstler der Rock- und Pop-Welt auf, um Spenden gegen den Hunger in Afrika zu sammeln. Phil Collins, die Rolling Stones, U2, Judas Priest und natürlich Queen - ein Highlight jagte das nächste.
Doch ausgerechnet derjenige, der damals alles in die Wege leitete, glaubt nicht an eine Wiederholung: Bob Geldof. Der Frontmann der Boomtown Rats sagte dem Radiosender CBS: "Wir hatten damals eine riesige Lobby. 1,2 Millionen Zuschauer, 95 Prozent aller Fernsehgeräte der Welt haben dieses Konzert übertragen. Das konnte kein Politiker ignorieren!" Doch das Internet hat die Gemeinschaft von damals zu Einzelkämpfern gemacht. "Rock'n'Roll war 50 Jahrelang das Rückgrat unserer Kultur", so Geldof. "So etwas wie Live Aid könnte heute nicht mehr funktionieren".


Zahlreiche Gesundheitsbehörden rufen dazu auf, möglichst zuhause zu bleiben und soziale Kontakte zu vermeiden - Ziel davon ist die Verlangsamung der rasanten Ausbreitung des Corona-Virus. Rush-Gitarrist Alex Lifeson will mit gutem Beispiel vorangehen und hat sich zwei Wochen Selbst-Quarantäne auferlegt.
"Ich bin gerade mit meinen Kindern vom Spring Break zurückgekehrt", schreibt Lifeson via Twitter. "Wir begeben uns nun 14 Tage in Quarantäne, wie es jeder Urlauber tun sollte. Ich freue mich schon darauf, vor Netflix festzusetzen." In der kanadischen Provinz Ontario, wo auch Lifeson lebt, wurden bisher die meisten Corona-Fälle in Kanada gemeldet.
Aufgrund der steigenden Corona-Fälle und der Empfehlung, größere Menschenansammlungen zu vermeiden, wurde nun auch der Record Store Day - der Feiertag aller Plattensammler und unabhängigen Plattenläden verschoben.
Vom 18. April wird der Record Store Day nun auf den 20. Juni 2020 verschoben. Die Initiatoren schreiben dazu: "Der Record Store Day findet jedes Jahr überall statt und wir wollen unsere Party feiern, wenn sich jeder unter sicheren Umständen treffen kann, um das Leben, die Kunst, die Musik und die Kultur der unabhängigen Plattenläden zu feiern."
Zahlreiche Künstler haben wieder seltene Veröffentlichungen angekündigt, wie Alice Cooper, die Rolling Stones, David Bowie und Deep Purple.
RSD is worldwide and celebrates a record store's place in their community. As good citizens of those communities we want everyone to be safe, healthy and feel comfortable coming to the party.
— Record Store Day (@recordstoreday) March 13, 2020
Record Store Day 2020 is moving to June 20. #washyourhands #benice #listentorecords pic.twitter.com/SLg8bSVa9p