12.02.2021 | Fakten & Portraits Zum internationalen Darwin-Tag: Die Evolution des Rock
Der 12. Februar erinnert an den Geburtstag eines der wichtigsten Naturforscher aller Zeiten: Charles Darwin. Er hat uns über die Evolution des Menschen aufgeklärt, wir klären über die Evolution des Rock auf.
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Am 12. Februar wird alljährlich dem großen Wissenschaftler Charles Darwin - dem Begründer der Evolutionstheorie gedacht. Dank ihm wissen wir heute, wie sich der Mensch entwickelt hat. Doch wie hat sich unsere heutige Rock-Musik eigentlich entwickelt? Das beantworten wir euch -->
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Am Anfang war der Rock'n'Roll! Und den hat Bill Haley im Jahr 1954 nicht nur gefeiert, sondern geradezu erfunden. Mit einer gesunden Mischung aus Rhythm and Blues, etwas Country und verzerrten Gitarren, hob er ein ganz neues Genre aus der Taufe.
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Auf diese Erfolgswelle sprang auch Elvis Presley auf, der innerhalb kurzer Zeit zum King of Rock'n'Roll wurde. Kaum ein anderer prägte das Genre so wie er.
Foto: Sony Music -
Der Rock'n'Roll schwappte auch nach Europa über, wo eine junge Band namens The Beatles ihn regelrecht aufsaugten. In Hamburg perfektionierten die Pilzköpfe ihr Handwerk und wurden eine der größten Bands aller Zeiten.
Foto: Universal Music -
Nahezu zeitgleich legten The Rolling Stones mit mächtig Furore los. Ihr selbstbetiteltes Debütalbum hielt sich fast ein komplettes Jahr in den Charts und das war erst ein kleiner Vorgeschmack ihrer Erfolgsgeschichte.
Foto: Universal Music -
Standen die frühen Beatles und Stones für einfache und eingängigere Riffs, fand sich in den USA eine Gruppe zusammen, die als Wegbereiter für die psychedelische Richtung gilt: The Doors.
Foto: Paul Ferrara / Warner Music Group -
Doch wer damals meinte, die Entwicklung wäre am Zenith angekommen, der fehlte weit. Led Zeppelin erfanden mit härteren Sound und ausgefeilteren Riffs den Rock and Roll nahezu komplett neu.
Foto: Warner Music Group -
Auch bei den Hard Rock-Pionieren von Deep Purple ging es eine ganze Nummer härter zu. In der legendären "Mark II"-Besetzung wurden die Briten zur kommerziell erfolgreichsten Band der Welt.
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Ohne Deep Purple kein Black Sabbath und ohne Black Sabbath kein Heavy Metal! Aufgrund eines Arbeitsunfalls war Gitarrist Tony Iommi gezwungen, seine Gitarre tiefer zu stimmen und erfand - ohne es zu ahnen - eine neue Rock-Richtung.
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Doch auch mit sanfteren und dennoch nicht weniger rockenden Tönen, ließ sich das Publikum erobern. 1970 gründeten sich Queen und erlebten einen kometenhaften Aufstieg um ihren charismatischen Frontmann Freddie Mercury.
Foto: Virgin Records -
Während in England Black Sabbath begeisterten, besann sich eine Truppe in Australien wieder auf die Wurzeln des Rock and Roll und mischte noch eine ordentliche Portion Härte mit rein. AC/DC waren geboren.
Foto: ATCO Records -
Nachdem er aus der Spacerock Band Hawkwind entlassen wurde, scharrte der legendäre Lemmy Kilmister eine neue Crew um sich: Motörhead! Aufgrund ihrer Härte wird die Band bis heute gerne als Metal-Vertreter genannt, doch Lemmy bestand immer darauf, dass sie einfach guten, dreckigen Rock'n'Roll spielten.
Foto: Nuclear Blast -
Der dreckige Sound von Motörhead ebnete auch einem ganz neuem Genre den Weg: Punk Rock! Mitte der 1970er Jahre standen die Zeichen in England nämlich auf Chaos. Angeführt von den Sex Pistols kam die Welle mächtig ins Rollen. Laut, dreckig, schnell und aggressiv!
Foto: dpa -
Ihr amerikanisches Pendant waren die Ramones. Wohl kaum eine Band hat mit so wenigen Akkorden so große Erfolge gefeiert.
Foto: Warner Music Group -
Etwas geordneter, virtuoser, aber nicht minder wütend waren The Clash. Die britischen Punk-Pioniere brachten Poesie in die Revolution, was vor allem an den Songwriter-Qualitäten von Joe Strummer lag.
Foto: Sony Music -
Die Punk-Welle ebbte so schnell ab, wie sie gekommen war und der Heavy Metal übernahm wieder das Zepter. Ein bis heute herausragender Vertreter ist Iron Maiden - im Bild noch mit ihrem alten Sänger Paul Di'Anno.
Foto: Harry (Howard) Potts - Flickr: IRON MAIDEN - Manchester Apollo - 1980, CC BY-SA 2.0, Link
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In den USA standen die Zeichen stattdessen auf Glamour und wilde Fön-Frisuren! Mit Bon Jovi fand sich 1983 eine der größten Hard Rock Gruppen des Jahrzehnts zusammen.
Foto: Rock & Roll Hall of Fame -
Eine Entwicklung, die schon bald vielen jungen Leuten nicht mehr gefiel. Hard Rock war zu aufgeblasen, Punk war tot und Metal zu viel des Guten. Wieder fand man seine Freude an einem neuen Genre: Dem Grunge!
Foto: Frank Ockenfeld -
Auch der aufkeimende Hip Hop fand Beliebtheit unter jungen Rock-Fans, was den Weg für den Crossover ebnete. Mit Limp Bizkit fand sich eine Band, die noch heute Erfolge feiert und sogar an einem neuen Album arbeitet.
Foto: Universal Music -
Die Mischung moderner Pop-Elemente mit Gitarrenrock haben Linkin Park perfektioniert wie kein Zweiter - bis zum Tod ihres Frontmanns Chester Bennington gehörten sie zu einer der größten Bands des 21. Jahrhunderts - und wer weiß: vielleicht geht es ja weiter.
Foto: James Minchin / Warner Music Group -
Doch auch um den heutigen Nachwuchs muss man sich keine Sorgen machen. Da wären zum Einen die Newcomer von Greta Van Fleet, die kräftig die Classic Rock-Fahne a la Led Zeppelin hochhalten.
Foto: ROCK ANTENNE | Johanna Lippke -
Und auch Punk ist längst nicht totzukriegen mit Bands wie The Interrupters.
Foto: FKP Scorpio -
Die Südafrikaner von Seether verwalten das Grunge-Erbe von Nirvana, Soundgarden und Co.
Foto: Marina Chavez -
Und auch junge, gute Metal-Bands sprießen immer wieder hervor, wie zum Beispiel Beast In Black.
Foto: ROCK ANTENNE | Johanna Lippke
Die Evolution und der Rock haben mehr gemeinsam, als man zunächst annehmen mag. Beide waren revolutionär, beide waren zunächst verpönt und erfreuen sich heute größter Beliebtheit und - wie der Name bei ersterem schon andeutet - beide haben sich entwickelt.
Bill Haley war der "Vater des Rock'n'Roll", Charles Darwin war der "Vater der Evolutionstheorie". Am 12. Februar 1809 kam der weltberühmte britische Naturforscher im englischen Shrewsbury zur Welt und daher wird an eben jenem Datum alljährlich an den Entdecker der Entstehung der Arten, der natürlichen Selektion und der Abstammung des Menschen erinnert.
1882 ist Charles Darwin verstorben - lange bevor Bill Haley, Elvis Presley und ihre Nachfolger zur Gitarre gegriffen haben. Daher konnte der Wissenschaftler nie eine Abhandlung über die Evolution des Rock'n'Roll verfassen. Um ihn am internationalen Darwin-Tag zu ehren, haben wir das in unserer Bildergalerie zum Durchklicken nachgeholt.
Und natürlich gibt's unseren evolutions-theoretischen Schnelldurchlauf aus über sechs Jahrzehnten Rock-Geschichte auch zum Nachhören:
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